Digitales Marketing: Welche Trends bei den Versicherern ankommen und wo noch Spielraum besteht

Herausstechen aus der Masse, mit hochwertigen Inhalten glänzen und einen Wiedererkennungswert schaffen – die Selbstpräsentation in der digitalen Welt wird für die Versicherer immer wichtiger. Sowohl die fortschreitende Digitalisierung als auch die steigende Anzahl an Marktteilnehmern zwingt die Assekuranz dazu, sich intensiv mit digitalem Marketing auseinanderzusetzen. Wie auch viele andere Branchen muss die Versicherung mit ihrer Selbstvermarktung im 21. Jahrhundert ankommen, in dem die Kommunikation digitaler und zielgruppenspezifischer wird. Die aktuelle Insight-Befragung zum Thema „Digitales Marketing“ zeigt, dass sich die Versicherer und Dienstleister über die Relevanz der digitalen Kommunikation bewusst sind und an deren Umsetzung arbeiten. Storytelling, Content Marketing, Shoppable Posts, Podcasts, Chatbots… die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation werden immer vielfältiger, gleichzeitig verändern sich die Trends stetig. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass gerade die schnelle Geschwindigkeit der Veränderungen den Versicherern die größten Probleme bereitet. Hinzu kommen weitere Herausforderungen wie das veränderte Kundenverhalten, steigende Informationskomplexität und der Datenschutz. 

Typ:
Blogartikel
Rubrik:
Analytik & IT
Themen:
Marketing Marktforschung
Digitales Marketing: Welche Trends bei den Versicherern ankommen und wo noch Spielraum besteht

Die Top-3-Trends des digitalen Marketings für die Versicherer

Welche Trends des digitalen Marketings sind für die Versicherer aktuell relevant? Die Ergebnisse unserer Befragung zeigen, dass sich auf dem ersten Platz die Personalisierung befindet. Die Bereitstellung individueller Erlebnisse, die die Kunden direkt ansprechen und binden sollen, hat sowohl bei den Versicherern als auch Dienstleistern die höchste Priorität. Überraschend ist dieses Ergebnis nicht, denn die Digitalisierung hat zu gestiegenen Ansprüchen an das Kundenerlebnis geführt. Es soll relevant und kontextbezogen sein – besonders bei einem so persönlichen Thema wie der Versicherung erwarten die Kunden inzwischen ein auf sie zugeschnittenes Angebot.

Dicht gefolgt auf dem zweiten Platz befindet sich der Trend Content Marketing. Wie gut das für die Assekuranz funktionieren kann, zeigt die Allianz. Im Jahr 2018 belegte sie gemeinsam mit der Werbeagentur Alsterspree mit der Kampagne „Kai weiß Bescheid“ den zweiten Platz beim Best of Content Marketing Award. An dritter Stelle der Top-Trends befindet sich das Storytelling, bei dem durch den Einsatz von Geschichten Informationen vermittelt werden. Als weniger relevant für die Assekuranz erscheinen den Befragten die Trends Nischenkanäle und Virtual/Augmented Reality.

Noch Lücken bei der Anwendung von Trends

Viele Trends des digitalen Marketings, wie beispielsweise das Content Marketing oder Storytelling, befinden sich bei den Versicherern und Dienstleistern bereits in der Anwendung. Allerdings herrscht auch noch an vielen Stellen eine große Zurückhaltung. Obwohl die Personalisierung bei den Versicherern und Dienstleistern als relevantester Trend für das digitale Marketing eingestuft wurde, befindet sich dieser bei gerade einmal 24 Prozent in der Anwendung. Auch bei Trends wie Conversational Marketing und Interactive Content zeigt sich eine deutliche Differenz zwischen der Einschätzung der Relevanz und der tatsächlichen Umsetzung im digitalen Marketing.

Unterstützung bei ihrer digitalen Kommunikation erhält die Mehrheit der Befragten durch Marketing-Agenturen sowie Keyword-Tools (Google-Adwords, Keyword-Planner) und E-Mail-Marketing-Tools (emarsys). 

Unser Fazit: Natürlich bereitet die digitale Transformation der Kommunikation einige Herausforderungen, aber gleichzeitig bietet sie der Assekuranz auch viele Möglichkeiten der Selbstvermarktung. Hier gilt, wie bei den meisten zukunftsträchtigen Innovationen: Nur wer wagt, gewinnt!

Die Befragung fand in den Monaten April und Mai 2020 statt. Befragt wurde das Branchen-Expertenpanel Insight. 53 vollständig ausgefüllte Fragebögen haben uns erreicht. Dabei stammen 62,3 Prozent aus Versicherungsunternehmen, 5,7 Prozent von Maklern und 28,3 Prozent von Dienstleistern aus der Versicherungsbranche.